Tag 22
Cacas- Soeria.
Heute Morgen startet der Tag mit sehr viel Nebel in den Bergen. Da meine Gastgeber das Frühstück für 8:30 Uhr vorbereitet hatten, hatte ich genug Zeit um meine Sachen zu packen. Somit war alles schon auf dem Motorrad verstaut und ich konnte danach gemütlich frühstücken. Meine Gastgeber hatten ein sehr einfaches, aber sehr gutes Frühstück zubereitet. Geröstete Sandwiches mit Käse und Schinken sowie dunkles Brot getoastet mit selbst gemachten Marmeladen. Dazu frisch gepressten Orangensaft. Mehr braucht es nicht. Ich verabschiedete mich und machte mich auf die Reise nach Portugal. Ich hatte mir eine Route ausgesucht, die laut Navigationssystem effizient war. Dabei fuhr ich eine relativ gute kurze Strecke, aber auch sehr viele Kurven. Als ich an einer Gruppe Radfahrer vorbeifahren wollte, überfuhr ich die Mittellinie. Daraufhin hielt mich zwei Motorrad Polizisten an. Ich hatte diese nicht gesehen, da sie in einer Einbuchtung standen. Immer wieder diese Fahrradfahrer , wie in den Pyrenäen überall und mitten auf der Straße. Am Ende hatte ich doch Schuld und das eigentliche Problem für mich war, das ich Angst hatte, dass die spanischen Polizisten meinen Führerschein sehen wollten. Aber einer der Polizisten sprach Englisch, und nachdem ich mich entschuldigt hatte, schlug erb mir vor 200 € als Strafe vor. Die war möglich auf 100 € zu halbieren, wenn ich bar zahlen würde. Das sagte ich sofort zu. Damit vereinfachte sich der Ablauf. Nachdem ich eine Quittung bekommen hatte ließ mich die Motorrad Polizisten weiterfahren. Ich freute mich mehr darüber, dass sie keinen Führerschein sehen wollten. Auch wenn vermutlich die 100€ nicht in der Staatskasse ankommen werden. Glück gehabt. Genau genommen hatte ich die Linie überfahren. Ich fuhr entspannt weiter und wurde von den Navigationssystem plötzlich auf eine Offroad Strecke geschickt. Diese Offroad Strecke entpuppte sich als wunderbar. Über 1 Stunde begegnete ich niemand. Die Strecke war gut zu fahren, wenn auch manchmal zugewachsen. Ich machte einen Stopp mitten an einer alten Eisenbahnbrücke vor einem Tunnel oben in den Bergen, mit Blick auf den See. Dort war totale Stille. Wunderbar. Daraufhin fuhr ich weiter Richtung Portugal. Machte noch einen Stopp in einer größeren spanischen Ortschaft, um einzukaufen. Ich wusste, dass ich mich selbst versorgen muss. Und es war auch gut zu diesen Stopp zu machen. Denn als ich weiter fuhr und es war noch knappe 140 km kamen nicht ein Laden auf dem Weg, nicht eine Tankstelle oder Sonstiges. Zum Glück habe ich genug in meinem Tank drin, so dass ich die Strecke easy schaffte und immer noch 200 km Rest habe. Die Grenze zu Portugal war fließend und die Straße immer wieder mal Spanien mal Portugal. Mein Navigationssystem sagte ständig ,, Sie verlassen Portugal , sie befahren Spanien und 300 m weiter sie verlassen Spanien und fahren Portugal". Wahnsinn, wie wenig Grenzen noch zu spüren sind. Ich fuhr immer weiter in die Berge. Wunderschöne Aussichten , kam dann in einem sehr sehr kleinen Dorf an. Das hatte ich mir ausgesucht, weil in der Nähe eine alte Brücke ist. Ich bezog ein sehr kleines Cottage und als erstes habe ich die Wäsche gewaschen. Das war auch mal nötig vor allem die Motorradhose sah sehr mitgenommen aus. Dann ging ich eine kleine Runde joggen durch wunderschöne Berge und Landschaften. Als ich wieder zurückkam war die Wäsche fertig. Diese hängte ich auf und im leichten Wind und in der Sonne war sie innerhalb von 2 Stunden trocken. Dann machte ich mir was zu essen und telefonierte mit Dorit. Ich freute mich sehr, als sie mir erzählte, dass Zoe sich für Unis eingeschrieben hat. Danach versuchte ich, etwas an der Reiseplanung zu machen, da ich immer etwas gucke, wann es jetzt heftige Gewitter hier in Spanien und Portugal kommen sollen. Dabei musste ich wieder feststellen, wie aufwändig es ist, für die nächsten Tage im Voraus zu planen und nicht nur den nächsten, sondern auch den übernächsten oder über über nächsten Tag im Blick zu haben. Dafür verschwendet man ziemlich viel Zeit. Aber am Ende habe ich auch keine Lust im Regen zu fahren. Ich muss aufpassen, dass ich nicht durcheinander komme mit meinen Planung und die falschen Hotels zur falschen Zeit buche beziehungsweise anfahre. Ich werde morgen erst einmal noch einen Tag hierbleiben und Vormittag eine kurze Motorradtour machen. Am Nachmittag möchte ich kurz wandern und baden gehen. Ich werde mal schauen, wie ich mich langsam durch die Mitte Spaniens bewege und schöne Routen finde. Zum Glück kann man sich durch Spanien innerhalb der Berge bewegen. Aber als Tages Fazit , obwohl so etwas schwer zu sagen ist, die Strecke und der Weg plus die Aussicht heute eines der schönsten Abschnitte. Portugal halt. Liebt man irgendwie automatisch.


