Tag 25
Santa Maria- Urda
Eigenartiger Tag heute , zu wissen, dass Dorit und ich heute den 21. Hochzeitstag haben. Das ist mir gleich als erstes in den Kopf geschossen, als ich morgens eine Runde laufen war. Ich konnte auch gar nicht anders in dem Moment an einem schönen Ort anzuhalten und eine kleine Videobotschaft zu schicken. Zum Glück hatte Zoe das mit dem Blumen hinbekommen. Wunderbar. Nach dem Joggen, zurückgekommen von einer wunderbaren Strecke an einer Staumauer und über dem Dorf, packte ich meine Sachen und verstaute alles schon im Motorrad um dann zu frühstücken. Mein Gastgeber war sehr zuvorkommend machte mir einen frischen Kaffee und das Frühstück war für Spanisch Verhältnisse auch okay. Die Unterkunft im Ganzen war wunderbar, ein altes Steinhaus hergerichtet mit alten Balken und allem Komfort. Was man nach einer langen Motorradfahrt aber auch braucht. Selbst die Klimaanlage war so gut eingestellt, dass man sie fast gar nicht merkte und trotzdem wunderbar schlafen konnte. Der Tag begann dann erst einmal mit knappen 20 km Landstraße, ohne große Momente oder Kurven. Das änderte sich aber dann, als ich zu einem Berg hoch fuhr. Plötzlich waren da wieder die vielen kleinen Kurven und sehr schnell war man von 600 m auf 1500 m hoch. Als ich wieder runter fuhr, überquere ich eine weitere Ebene und befand mich dann in einer typischen Sierra Landschaft. D.h. auf einem Hoch Plateau knapp 1000 m. Rechts und links kaum Vegetation außer Olivenbäume. In dieser Hochebene ging es aber weiter zu einem Berg, die Straße kann man schon als Offroad bezeichnen, denn die war grottenschlecht. Das störte mich aber nicht, da ich ja mit dem Motorrad unterwegs bin und auf den Enduro Modus geschaltet hab. Sohabe ich ungefähr 20 km im Stehen verbracht. Ich stoppte da an einer Brücke um was zu trinken und merkte schon, dass der Tag heute sehr warm wird. Gegen 12:00 Uhr hatten war dann schon knapp 30° auf dem Thermometer. Meine nächste Sorge war eine Tankstelle zu finden. Das sollte sich noch als Problem rausstellen. Ich bin insgesamt sechs Tankstellen angefahren. Drei davon waren geschlossen an der vierten gab es nur Diesel und an der fünften funktionierte meine Kartenzahlung nicht. Endlich an der sechsten hatte ich Glück. Auch mit Kartenzahlung , aber ich konnte tanken und dann entspannt meine Reise fortsetzen. Ich bin einem wunderbaren Stausee vorbeigefahren, der vor allem von weitem eine tolle Optik bot. Dabei war zu sehen, dass der nur zur Hälfte voll war. Beim fahren hatte man das gar nicht gemerkt, weil man immer Wasser gesehen hat. Die Ränder waren da nicht zu sehen , da ich oberhalb des Sees gefahren bin. Von einem Hügel aus sah ich wie leer der eigentlich war. Ich fuhr dann weiter durch verschiedene kleine Ortschaften, die alle samt recht trostlos waren. Als ich in einen etwas größeren Ort kam, entschloss ich mich Wasser und Cola zu kaufen. Ich nutze die Gelegenheit auch gleich etwas zu essen. Das war eine gute Idee, denn bis zum Abend kam ich an keiner nennenswerten großen Ortschaft vorbei. Ich habe dann noch mehrere kleine Berge angefahren, diese umrundet oder überquert. Und bin dann schließlich in Urda in einem kleinen Hotel gelandet, welches direkt gegenüber der Kirche ist und eigentlich eine Pilgerunterkunft. Der Ausblick ist super schön. Auch das Hotel ist super schön und hat einen wunderbaren Innenhof wo man verweilen kann und kostenlos Kaffee und Wasser trinken kann. Des Weiteren gibt es eine kleine Bibliothek und die Zimmer sind auch sehr schön. Ich musste sofort an Dorit denken, dass dieses Hotel etwas für sie ist. Ich hatte mir dann nur etwas kleines zum essen gekauft und das im Innenhof zu mir genommen. Danach 1 Stunde mit Dorit gesprochen. Wir hatten uns mit Video zugeschaltet, so dass es schön war, nicht nur ihre Stimme zu hören, sondern auch ihr Gesicht zu sehen. Morgen werde ich versuchen, Richtung Valencia zu fahren und dort auf dem Campingplatz 2-3 Nächte übernachten. Ich bin mal gespannt, wie das Wetter morgen funktioniert, laut Satellitenbilder sollte genau über die Strecken immer wieder kleinere Gewitter auftreten. Das ganze bei 30°, da habe ich natürlich überhaupt keine Lust Regenkleidung anzuziehen. Na mal sehen, die Strecke ist bis jetzt knappe 7 Stunden vielleicht auch ein bisschen drüber. Sollte das Wetter richtig schlecht werden, müsste ich vielleicht doch mal die größeren Straßen nehmen.


