Tag 32

17.06.2025

Genua-Vernante 

Ja heute Morgen auf dem Schiff wach geworden , ist ja immer etwas Besonderes. Als erstes natürlich mal ein Kaffee geholt und nach draußen an die Reling. Wieder mal ein wunderschönen Sonnenaufgang über dem Meer gesehen. Obwohl im Hintergrund schon die Berge von Italien zu sehen waren. Wobei obwohl Blödsinn. Wir waren einfach schon ziemlich weit und nah an Genua dran. Wir sind 1 Stunde später von Barcelona losgefahren und anderthalb Stunden früher in Genua angekommen. Deswegen musste man sich beim Frühstück fast etwas beeilen. In Genua, dann ging es ohne Passkontrolle oder irgendeine Kontrolle runter vom Schiff. Das kam mir natürlich sehr entgegen. Dann erst mal raus aus dem Hafen und versucht schnell aus Genua rauszukommen was gar nicht so einfach war. Wie immer italienische Straßen, Kreisverkehr, unklarer Abzweigung, das Navigationsgerät ist wieder mal durchgedreht. Aber nach 20 Minuten war ich aus Genua raus und schon in den Bergen drin. Die Route war wunderbar. Viele kleine Pass Straßen, halb verlassene Dörfer, fast etwas zu einsam. Die Route führte mich dann plötzlich auf eine sehr schmale Straße, wo ich selbst mit dem Motorrad eigentlich viel zu groß war. Aber da diese Straße noch aus Beton war, bin ich weitergefahren. Nach circa 3 km kam dann eine Kurve und die Straße wurde Schotter. Da ich ja nicht mehr die Halb Enduro Reifen drauf habe, war das kurzzeitig etwas rutschig. Ich bin dann aber erst mal weitergefahren, weil ich dachte leichter Schotter ist nicht so schlimm. Der Schotter wurde aber mal grober und es wurden größere Steine plötzlich sichtbar. Und es ging Berg an. An diesem Punkt wurde es etwas brenzlig, da ich das Motorrad nicht mehr gut halten konnte. Aufgrund der Schräglage des Hangs und des Untergrunds eben. Irgendwann ist meine Traktionskontrolle ausgestiegen und ich musste kurz anhalten. Da stand ich also am Hang. Es ging nicht vorwärts und ich rückwärts. Wobei rückwärts ging es. Das Motorrad ist mit mir und Gepäck ungefähr 100 m zurück gerutscht, weil es so steil war. Das war ziemlich anstrengend , musste ja das Motorrad halten und nicht umkippen lassen. Aber trotz alledem, habe mich den Berg noch hoch gekämpft und irgendwie das Motorrad erst mal auf einer halbwegs geraden Position geparkt. Bin dann ungefähr 300m hoch gelaufen, um zu schauen, ob es so weitergeht. Und tatsächlich, es ging weiter Berg an auf groben Schotter und die nächste Abzweigung, die mein Navi mir zeigte, war erst in 4 km. Ich habe mich entschieden das Motorrad dann zu wenden und bin auf dem Schotter wieder nach unten gerutscht. Das war ziemlich anstrengend und als ich unten war, musste ich erst mal eine halbe Stunde Pause machen. Zum Glück hatte ich bei einem Stopp vorher in einem kleinen niedlichen Ort mit schmalen Gassen mir ein Stück Pizza geholt. Wobei dieses Stück nicht wirklich Pizza war, sondern einfach nur kreisrund, ganz weicher Teig mit einem Grundstock aus etwas eigenartigen innen drin. Oben auf dem leckeren Gebäck war sehr viel Zucchini, die geschmort war. Das habe ich dann erst mal gegessen und eine Cola getrunken um wieder etwas zu entspannen und runterzukommen. Ich habe danach das Navi umprogrammiert auf effiziente Fahrweise. Kurven gibt's hier ja genug. Diese muss man nicht extra programmieren. Alles in allem war die weitere Fahrt einfach nur noch schön. Kurzzeitig kam ein Stück raus aus den Bergen durch Ausläufer der Po Ebene. Diese verdammte italienischen Flach Ebene. Aber diese 20 km ging schnell vorbei. Das ist auch gut so, denn das ist wirklich das hässliche Italien. Einfach bloß trostlose Landschaft. Fabrikgebäude, Spedition, Tierbetriebe, eigentlich schlimmer als Mecklenburg-Vorpommern. Aber als ich dann Richtung Cuno fuhr und Borgo San Lorenzo zu sehen war, wurde es wieder hügelig und ich bin nach Verdante gefahren, wo ich in einem kleinen Hotel schlafe. Das Schöne ist, hier sind einige kleine Bars und Restaurants. Ich habe mir dann in einer Bar erst einmal einen Gin Tonic gegönnt. Dazu stellten sie mir kleine Pizzastücke und Croissants mit Käse gefüllt hin. Eigentlich hatte ich gar kein Hunger mehr, und vor allen Dingen keine Lust noch in eine Restaurant zu gehen. Zum Glück sah ich noch eine kleine Bäckerei offen und holt ihn mir ein Stück Pizza und ein Cannelloni. Aber nicht aus Nudelteig, sondern Gebäck Teig komplette gefüllt mit Nutella. Zum Glück bin ich nach meiner Ankunft joggen gegangen und das war einfach nur eine Gönnung. Das WLAN im Hotel ist sehr sehr schlecht, stört mich aber überhaupt nicht weil ich Zeit habe mein Buch weiter zu lesen. Sitze auf dem Balkon. Ich hatte mir eine Flasche Wein gekauft, Korken wieder nach innen gedrückt und diesen werde ich jetzt entspannt weg süffeln.