Tag 36
Cham- Besancon
Nachdem es gestern Abend etwas länger bei Ronja war, bin ich trotzdem gegen 7:00 Uhr wach geworden. Habe mir entspannt einen Kaffee gemacht und die beiden schlafen lassen. Da ich ja wusste, dass sie gearbeitet die Woche über gearbeitet haben und ich die ganze Zeit schon im Urlaubsmodus bin., nachvollziehbar. Ich habe den beiden eine nette Nachricht hinterlassen und bin dann gegen 8:00 Uhr losgefahren. Der Weg Richtung Besancon war nicht sehr lang. Die ersten 30 km bin ich einfache Landstraße gefahren, um einfach erst mal rein zu grooven. Nach einem sehr kurzen Stopp, wo ich mir nur noch mal Wasser geholt habe, bin ich dann wieder auf die kleineren Straßen gewechselt. Das war wieder Mega schön . Nach ungefähr 130 km bin ich ständig zwischen der Schweiz und Frankreich hin und her gependelt. Ähnlich wie zwischen Spanien und Portugal verläuft hier die Grenze fließend. Aber nach einer Weile war ich dann nur noch in Frankreich. Machte dort an einem Fluss ein längerer Rast und programmierte den Rest Weg . So sollte ich gegen 15:00 Uhr da sein . Die Wege wurden manchmal sehr abenteuerlich , mitten durch den Wald. Dementsprechend waren die Straßen mal besser mal schlechter, aber alle sehr, sehr schmal. Die hohen Berge waren verschwunden, und Wälder haben die Landschaft abgelöst. Ebenso einige Felder, die schon abgemäht waren. Wir haben es zwar erst Mitte Juni, aber die erste Ernte scheint eingebracht. Die typischen großen Strohballen lagen wie kleine Ufos auf den Feldern. Ansonsten war die Fahrt einfach nur entspannt und nicht anstrengend. Genau so hatte ich's mir vorgenommen nach dem Unfall gestern. Ich bin dann auch kurz vor 15:00 Uhr in Besancon angekommen, habe noch für Pierre das versprochener Bier gekauft. Nachdem ich angekommen war, habe ich auf dem Hinterhof geparkt, das hatte Pierre wohl gehört und kam nach unten gelaufen und wir hatten eine sehr herzliche Begrüßung. Das ist etwas, was man erst einmal lernen muss, da genau genommen ich Pierre eigentlich nur einen Tag vorher gesehen hatte. Aber auch seine Tochter begrüßt mich und etwas später seine Frau. Wir verabredeten uns 17:00 Uhr zum Essen. In der Zwischenzeit habe ich geduscht, meine Sachen sauber gemacht und eigentlich die täglichen To-do`s erledigt. Dazu gehört auch immer den Helm und das Visier sauber machen und den Helm aufladen. Alles was sonst elektrisch nötig ist aufzuladen kann man auch gleich mal checken. Das einzige was ich heute nicht machen musste, ist eine Route für den nächsten Tag zu programmieren, da Pierre morgen mit mir fahren will und vorne fährt. Da er die Gegend kennt wird das spannend. Da bin ich mal sehr neugierig wie wir beiden harmonieren. 17:00 Uhr bin ich dann zu Pierre in das Hinterhaus. Sie haben eine sehr große Terrasse vor dem Haus. Aber ich war wieder erstaunt , genau wie beim letzten Mal, dass dahinter noch zwei weitere Häuser waren. Im Endeeffekt in einen Eingang sind vier Häuser ineinander gebaut. Wir versuchten uns wieder mit Händen und Gesten zu verständigen . Es ist halt schwierig , da Pierre wirklich wenig Englisch spricht. Aber später bekam ich mit, dass Pierre Deutsch spricht, da er in der Schule Deutsch hatte. Immer wieder blitzen deutsche Worte raus, so dass wir uns teilweise auf Deutsch besser unterhalten konnten als auf Englisch. Seine Tochter übersetzt hier und da auch wieder. Plötzlich kam ein Nachbar um die Ecke und setzte sich auch noch dazu. Pierres Frau kam auch mit an den Tisch, und wir zogen irgendwann in einer Art Chillecke um. Dort erzählten wir und starteten den Abend mit ein paar entspannten Getränken. Irgendwann sprang Pierre dann auf und sagte er macht jetzt Essen. Pierre hatte draußen eine Art Grillplatte, auf denen er frisches Gemüse und Fleisch zubereitete. Seine Frau hatte Humus , Zaziki und eine Art Pilzcreme gemacht und frisches Brot gebacken. Dazu, weil wir ja in Frankreich sind natürlich Wein . Der Nachbar mit seiner Frau kam dann auch vorbei, ebenso mit einer Flasche Wein. Das Essen war dann wirklich sehr lecker und entspannt und alle schnattern durcheinander. Ein komisches Gemisch aus Englisch , Deutsch und Französisch. Trotz alledem hatten wir uns dann irgendwie doch alle gut verständigen können. Zu meiner Überraschung holten am Ende des Essens, das natürlich mit einem Stück Käse und einem süßen Dessert beendet wurde, alle ihren Tabak raus und treten sich Joints. Das hatte mich dann doch etwas verblüfft, da, ich glaube, in Frankreich ist es noch nicht legalisiert. Danach sind wir noch in die Stadt gegangen, um von der Fete de la music noch etwas mit zu bekommen. Es waren einige Bühnen aufgebaut, die Mehrzahl der Locations waren aber DJs. Letztendlich haben wir noch ein paar Bier getrunken und ein bisschen erzählt, aber es war schon Wahnsinn, wie viel Leute auf der Straße waren. Vor allem sehr viel junge Leute haben das Event genossen. Wir sind dann gar nicht so lange später wieder zurück, da Pierre morgen früh um 8:00 Uhr losfahren will. Ich bin mal gespannt.


