Tag 35
Chatilon - Cham . Heute hatte ich mich schon super drauf gefreut, den San Bernardino Pass zu fahren. Das ist einer der schönsten Pässe von Italien in die Schweiz. Deswegen hatte ich heute Glück auch noch gutes Wetter zu haben. Das Frühstück war schon 7:00 Uhr. Was bedeutete ich konnte wirklich früh losfahren und saß 7:30 Uhr auf dem Motorrad. Erst einmal noch durch ein paar italienische Dörfer. Und dann ging es auch schon auf die Passstraße. Diese ist von Italien aus knapp 14 km lang. Die Abfahrt in der Schweiz nur 8 km, aber super steil. Die Auffahrt war wirklich spektakulär. Von weitem sah man schon die Serpentinen gemauert in den Berg. Fantastisch. Es war sogar so leer, dass ich stehen bleiben konnte. So hatte ich die Zeit, den Ausblick zu genießen und im Moment festzuhalten. Oben auf dem Pass machte ich auch einen kurzen, Stopp. Danach geht es abwärts in die Schweiz. Ich fuhr ungefähr 20 km weiter auf der San Bernardino Straße und fing dann an im Tal Klein Klein zu fahren. Zum Anfang noch sehr viele spitze Kurven und viel Gebirge. Später, dann ging es in die offenen Berge, alle grün plus Landwirtschaft. Ab und zu ein Haus die Straßen nicht breiter als 2 m. Sehr anstrengend zu fahren von der Konzentration, aber wundervolle Ausblicke. Leider kam dann das, worauf man immer keine Lust hat und nie dran denkt. An einer unübersichtlichen Kreuzung, wo ein Haus stand, nahm mir eine Frau in ihrem Toyota die Vorfahrt. Ich konnte nicht mehr ausweichen und sie fuhr mir in die Seite. Zum Glück konnte ich sehr gut runter bremsen und habe somit schlimmeres verhindert. Meine Sturzfänger machten das, was sie machen sollen, knallten gegen den PKW und zerstörten mehr dort als an meinem Motorrad. Trotzdem ist meine Lampe abgebrochen und der Stoßfänger verbogen. Aber wie immer kann man alles reparieren, mir ist nichts passiert, außer dass meine Ferse wehtut und ein bisschen mein linker Arm und der untere Rippenbogen. Vielleicht morgen bisschen mehr aber sonst nix . Glück gehabt. Ich habe mit der Frau alle Versicherungspapiere ausgetauscht, weil ich nicht die Polizei kommen lassen wollte. Klar ich hab ja kein Führerschein bei. Die Frau war aber auch sehr einsichtig und hat sich sehr sehr oft entschuldigt und ich hoffe, dass ich alles reparieren lassen kann und dann mit ihrer Versicherung abrechne. Die Lampe habe ich erst mal mit Tape befestigt. Die Stoßfänger halten so und ein zwei Schrauben an den Fußrasten habe ich auch nachgezogen. Es war wieder gut auch hier eigenes Werkzeug bei zu haben. Überhaupt muss ich sagen habe ich gut gepackt. Ich konnte mein Kompressor schon gebrauchen für das Offroad fahren oder in Spanien, wenn keine Tankstelle Luft hatte oder die Schläuche kaputt waren oder man 1,50 € dafür zahlen sollte. Da zeigt es sich das Equipment muss einfach top sein, lieber auf ein paar Socken und T-Shirts verzichten, dafür aber gute Motorradklamotten und Notfall Kits dabei haben. Alles in allem ging es dann weiter, ich hatte immer noch richtig Bock zu fahren und auch noch knapp 200 km bis zu Ronja. Diese fuhr ich auch komplett in der Schweizer Bergwelt rechts und links waren die richtig hohen Berge. Ich bin am Matterhorn vorbeigefahren, all diese hohen Berge kann man nicht befahren. Aber man merkt es nicht und fährt trotzdem die ganze Zeit auf über 1000 m und die Ausblicke sind wirklich fantastisch. Das viele Grün und die Sonne machen fast blind. Am Ende bin ich dann bei Ronja angekommen. Habe erst mal auf den Schreck eine kurze Pause gemacht, bin dann am See joggen gewesen und Ronjas Freund beim Volleyball zugeschaut. Wir hatten noch einen entspannten Abend auf ihrer Dachterrasse. Ich freu mich morgen schon darauf Pierre zu sehen und in Besançon mit ihm und seiner Familie Zeit zu verbringen und vor allem die Fete de la Music zu genießen.

